Auf nach Addis Abeba
Der Abschied von zu Hause war nicht so hart wie bei meiner Weltreise. Ich habe jedoch gemerkt, dass meine Eltern schon sehr traurig waren. Aber Dank der neuen Kommunikationswege und dem Blog bin ich ja nicht aus der Welt.
Drei Wochen vor dem Abflug bekam ich ein Email von Ethiopia Airways, dass der Flug um eine halbe Stunde nach hinten verlegt wurde, jedoch als ich beim Check-In ankam meinte die nette Dame, dass ich schon bei den letzten sei und der Flug pünktlich um 22.05 Uhr raus geht. Schön dachte ich mir, dass ich pünktlich da war. Der Flug nach Addis war dann auch recht kurz, nur weckten dauernd die Stewardessen einen auf, wenn sie warme feuchte Handtücher oder ein Glas Wasser verteilten. Ich hätte lieber durchgeschlafen.
In Addis Abeba in Äthiopien angekommen konnte Oli (meine Reisebuddy für Äthiopien) und ich gleich durchlaufen zur Immigration, da wir unser Visa schon in Frankfurt besorgt hatten. Als die Ersten kamen wir dran und nachdem der Stempel im Pass war, sahen wir schon unsere Rucksacke auf dem Band auf uns warten. In der Ankunftshalle wollten wir uns mit Bargeld versorgen, jedoch war der Geldautomat „Out of Order“ und somit verließen wir den Flughafen. Draußen stellten wir dann fest, dass es wohl gerade noch geregnet hatte.
Wir hatten vorher bei einem Hotel nach einem günstigen Zimmer und wie wir dort hinkommen nachgefragt. Die Antwort der Managerin war, entweder mit dem Taxi für ca. 15 U$ Dollar oder mit dem Minibus. Die Variante Minibus kam für uns in Frage und des Weiteren mussten wir uns noch eine Bank suchen, bei der wir uns mit Bargeld ausstatten konnten.
Von der Managerin des Atelefugne Hotels erhielt ich folgende Wegbeschreibung: http://www.atelefugne.com
Your best bet is to walk outside the airport and walk to Bole bridge (ask anyone). Take the minibus going to Mexico Square. At Mexico sq. You get off and catch another minibus going to Kera. Get off past the NOC gas station exactly at Dashen Bank. We are on the other side opposite Dashen Bank.
Nachdem wir die Bole bridge überquerten, hatten wir gleich eine Bank gefunden und uns mit „Birr“ der äthiopischen Währung eingedeckt. Kurz jemanden nach dem Minibus gefragt und keine 30 Minuten später standen wir vor dem Hotel. Das einchecken ging schnell uns so legten wir uns noch drei Stunden hin und etwas Schlaf nachzuholen.
Wo schlafen in Addis Abeba
Als ich meine Reise plante schrieb ich einen Bekannten aus dem Weltreiseforum an, der letzten Dezember hier war an. Er gab mir zwei Hostel-Empfehlungen und meine Wahl fiel auf das „Atelefugne Hotel“. Nachdem ich mir die Webseite angesehen hatte, machte es einen super Eindruck. Daher war ich gespannt wie es in Wirklichkeit aussah. Was mir super gefallen hat, war schon einmal die einfache und kostengünstige Anreise vom Flughafen. Gleich an der Rezeption bekamen wir einen Kaffee und kurz danach unser Zimmer gezeigt. Ich war ja schon einige Male in Afrika, aber es war für ein Hostel super sauber und das Bett war klasse. Die Toiletten und die Dusche waren auch immer sauber und Oli meinte beobachtet zu haben, dass nach der Benutzung der Duschen sofort ein Staff diese wieder gereinigt hat.
Klasse ist auch die Dachterrasse, auf der man abends noch ein Bierchen trinken kann oder etwas Leckeres zu Essen bekommt. Der Tag begann auch jeweils mit einem Frühstück dort. Die Preise sind genau die Selben, wie in einem Local Restaurant. Wenn wir nach unserem Roundtrip zurück nach Addis Abeba kommen, werden wir uns wieder hier einquartieren. Ich kann es nur empfehlen, wenn mich jemand fragt, „wo schlafen in Addis Abeba“.
Auf zu den wenigen Sightseeings
Der erste Eindruck von Addis Abeba ist, dass es keine Stadt für Sightseeings ist. Laut dem Loney Planet gibt es gerade mal fünf solcher Orte. Sich in Addis Abeba fortzubewegen ist recht einfach. Man benutzt einfach den Minibus. Kurz gefragt wohin der Bus fährt, eingestiegen und an der richtigen Stelle aussteigen. Der Rest wird einfach per Fuß erledigt.
Addis Abebaist recht hügelig und bei einer Höhe von ca. 2400 Meter über dem Meer und dem ständigen Smog ist es praktischer mit dem Laufen oberhalb anfangen und dann nur abwärts zu gehen. Somit fuhren wir bis zur „Piassa“ und gingen noch etwas höher zur nicht weit entfernten St. George Cathedral. Auf dem Weg kommt man an dem unspektakulären „Menelik-Mausoleum“ vorbei, auf dem eine Reiterstatue zu sehen ist. Weiter ging es zu den verschiedensten Kirchen, die leider allesamt verschlossen sind. Die schönste Kirche, die auch geöffnet war, ist die „Holy Trinity Cathedral“.
In Addis Abeba gibt es angeblich den größten Markt in Afrika, ob er der Größte ist kann ich nicht beurteilen, jedoch ist er wirklich sehr groß und unübersichtlich. Es ist aber schon interessant zu sehen, was, wie und wo verkauft wird. Auch die Gerüche auf dem Gewürzmarkt sind unglaublich. In den einheimischen Kneipen und Restaurants gibt es immer ein leckeres Injera zu essen und ein gutes Bierchen dazu.
Wie kaufe ich ein Busticket und wie finde ich nur den Bus
Der Busbahnhof ist schnell gefunden in Addis Abeba, aber dann kommt es mir nur so vor, dass ich vor einem Hühnerstall mit Fahrkartenverkäufern stehe! Ein Mann mit einem Knüppel treibt die Verkäufer zurück in ihre „Käfige“ und mir verschlägt es die Sprache. Es gibt einige verschiedene Anbieter, jedoch kann ich nicht erkennen worin diese sich unterscheiden. Ein Mann taucht am Eingang auf, der gut gekleidet ist und scheinbar englisch spricht. Ich spreche ihn an und frage ihn aus. Er erklärt mir, dass der Unterschied im Preis nicht groß sei, so um die 20 Birr (1€) und erklärt dann folgendes:
- Grüner Bus, Klasse 1, somit der neuste Bus
- Blauer Bus, Klasse 2, etwas älter
- Gelber Bus, Klasse 3 und das schlechteste auf dem Markt
Somit ist klar, dass wir uns für den grünen Bus entscheiden und an einem Käfig die Fahrkarten für den nächsten Tag kaufen.
Die Fahrt nach Harar wird dann dennoch unbequem, da der Bus 5 Sitze pro Reihe hat und über 11 Stunden dauert!
Ein Visum für Somaliland
Von Harar ist es nur einen Katzensprung nach Somaliland. Es gibt zwar nicht all Zuviel zu sehen, aber von Hargeisa sind die Felsmalereien von Laas Geel nicht weit entfernt und vielleicht geht es dann noch bis an die Küste nach Berbera. Das Visum zu erhalten ist nicht schwer und wird in ein paar Minuten ausgestellt, wenn die verantwortliche Person da ist.
Leider ist das Finden der Botschaft von Somaliland ein Problem, da sie scheinbar zweimal in dem letzten halben Jahr umgezogen sind. Wir schaffen es dennoch und nach eineinhalb Stunden des Wartens halten wir es dann in unseren Händen.
Ein kleines Fazit zu Addis Abeba
Addis Abeba ist leider keine Stadt um zu verweilen, jedoch ein einfacher Startpunkt in Ostafrika. Es ist nicht gefährlich, zumindest tagsüber. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit, allerdings gibt es „professionelle Möchtegern Guides“, die besonders an den Kirchen auf Touristen warten um diese dann herum zuführen. Erst wollen sie kein Geld, aber am Ende kommt es dann anders und sie verlangen horrende Summen und drohen mit der Polizei. Daher vorher gleich freundlich Nein Danke sagen.
- 5 gute Gründe Äthiopien zu besuchen
- Erta Ale – Der brodelnde Vulkan
- Die Neonfarben des Dallol
- The Danakil Depression
- Die Felsenkirchen von Lalibela
- Mit Hyänen zum Dinner und was ist eigentlich Khat
- Gonder´s Royal Castle
Weitere Infos und Links zu einer Reise nach Äthiopien
Sieht nach einer sehr spannenden Reise aus :)
Hallo Sabrina,
ja es ist spannend und es wird noch Spannend. Im Moment kämpfe ich etwas mit dem Internet, daher folgte noch kein neuer Beitrag…. Aber das wird schon.
Grüße aus dem Somaliland, welches einfach zu teuer ist!
Jens