Vier Tage auf dem Berg Athos zu Besuch im Oktober 2006
Normalerweise schreibe ich einen Reisebericht über meine Urlaube. Diesmal habe ich mich dazu entschieden keinen Reisebericht über den Berg Athos, sondern vielmehr meine Eindrücke aufzuschreiben.
Als erstes möchte ich mich bei meinem Freund Panos bedanken, der überhaupt diese Erfahrungen machbar gemacht hat. Wir sind zu Dritt am 25.10.06 auf dem Berg Athos angekommen und haben diesen am 29.10.06 wieder verlassen.
Die Anreise nach Athos
Die Anreise erfolgt von dem Ort Oranopolis. Mit der Fähre nach Dafni für 5,00 Euro, oder mit einem Schnellboot direkt an ein Kloster seiner Wahl für 20,00 Euro. Wir sind bei der Anreise direkt in das Kloster Megistis Lavras mit dem Schnellboot (Fahrzeit ca. 50-60 Minuten) gefahren. Heimwärts ging es mit der Fähre (Fahrzeit ca. 2,5 Stunden). Kleiner Tipp, wir wollten eigentlich ein Tag später weg, also an dem Tag, an dem unserer Flieger in Thessaloniki ging. Zum Glück hat dies nicht geklappt und wir mussten schon an dem Tag vorher zurück, sonst hätten wird den Flieger verpasst. Der Flieger ging sogar erst um 17.45 Uhr! Also die Zeit nicht falsch abschätzen!
Die Klöster und Unterkünfte
Die Klöster nehmen einen nur für eine Nacht auf. Bei jedem Kloster muss man sich telefonisch anmelden und nachfragen, ob man übernachten kann. Dies ist natürlich kompliziert, da die meisten Popen nur griechisch sprechen. Meldet man sich nicht an, so kann es sein, dass man nicht aufgenommen wird. Dies ist uns einmal passiert. Essen und Wasser gibt es dann von den Popen des Kloster. Die Klöster werden wunderbar restauriert, die Unterkünfte sind gut und die Betten auch. Das Essen ist ausreichend, allerdings kann es sein, dass man nur eine von zwei Mahlzeiten bekommt, da man öfters das Kloster schon vor dem Frühstück verlassen musste, da der Bus schon so früh abgefahren ist. Zu dem Busverkehr nachher noch mehr. Essen gibt es meistens nach dem Gottesdienst. Die Gottesdienste beginnen so gegen 3.00 Uhr bis um 8.00 Uhr und von 16.00 bis 18.00 Uhr. Geweckt wird man natürlich vorher. Pflicht ist es nicht teilzunehmen, aber es wird schon von einem indirekt verlangt. Man ist eben ein Pilgerer Ich habe in der Zeit gut ein 1,5 kg abgenommen. Wer auf sein Essen nicht verzichten kann, der sollte halt Proviant mitnehmen. Zu dem Essen gab es Leitungswasser, was man sich auch so noch abfüllen konnte. Bei den Toilettenanlagen darf man nicht zimperlich sein. Ich habe ja schon viel gesehen, aber das hat selbst mich schon etwas angeekelt. Die Popen können eigentlich nichts für die unhygienischen Verhältnisse, vielmehr sind es die Pilgere aus Osteuropa, die scheinbar die Toilettenanlagen nicht sauber halten können. Das ganze ist dort ja auch kein 5 Sternehotel, wo jemand hinter dem Gast herwischt. Duschen gibt es nicht überall, daher sollte man sich darauf einstellen. Wer hier also zart beseidet ist, sollte diese Reise nicht unternehmen. In Kloster Megistis Lavras empfand ich keine große Gastfreundlichkeit, eher war ich dort ein Übel, das akzeptiert wurde. In den anderen Klöstern war dies nicht so, sondern ich empfand es als sehr gastfreundlich. Das fotografieren ist in den Kirchen nicht gestattet und die Popen sollten vorher gefragt werden. Aus diesem Grund gibt es auch keine Bilder aus den Kirchen.
In folgenden Klöstern haben wir eine Unterkunft bekommen: Megistis Lavras ( 2 Nächte, dies war aber eine Ausnahme), Moni Karakálou, Agios Andreas
Busverkehr oder selber wandern
Zwischen den einzelnen Klöstern gibt es einen privaten Busunternehmer, der mit kleinen Sprintern die Pilgerer von A nach B bringt. Allerdings ist dies eine recht teure Angelegenheit, da eine Fahrt auch mal schnell locker 20 Euro pro Person kosten kann. Alternativ kann man auch über den Taghinweg von Kloster zu Kloster wandern, dazu sollte man aber auch richtig ausgestattet sein. Rücksack und Wanderschuhe, sonst geht da mal nichts! Von Karyes (die Hauptstadt) an den Hafen fährt ein großer Reisebus, die Fahrt kostet 5 Euro.
Meine Eindrücke
Ich fand es unvorstellbar, dass man locker fünf Jahrhunderte zurückreisen kann. Die Kloster sind oder werden noch zauberhaft restauriert. Die Gastfreundschaft ist auch sehr toll. An den Gottesdiensten habe ich teil genommen, obwohl ich nicht orthodox bin, oder gar was verstanden habe, aber es war eine einmalige Erfahrung. Morgens in einer Kirche zu stehen, in der kaum eine Kerze brennt, oder Abends die wunderbaren Malereien anzusehen. Ich glaube, dass das ein einmaliger Ort in dieser Welt ist, an dem man sehr gut „abschaltenâ“ kann, jedoch war ich nach fünf Tagen auch wieder froh ins 21 Jahrhundert zurückzukehren. Ich möchte die Tage auf dem Berg Athos in meinem Leben nicht missen, es war eine einmalige Erfahrung.
Das einzige Negative ist, dass auch wenn man für die Unterkünfte nichts zahlen muss, die Tage doch sehr teuer sind.
Weitere Informationen
Ich könnte jetzt hier noch viel schreiben, was aber nicht von mir stammt, daher möchte ich hier nur einen Link bei dem man weiter Informationen erhält.
https://de.wikipedia.org/wiki/Athos