Afrika, genauer gesagt geht die Camping Safari in das Herz von Ostafrika und führt durch die Länder Sambia, Malawi, Tansania bis nach Nairobi in Kenia. Die ostafrikanische Camping Safari ist eine richtige Abenteuer-Tour und beinhaltet auch lange Fahrtage, von denen man aus dem Overland Truck die vorbeiziehenden Landschaften genießen kann. Die Camping Safari gehört zu den etwas Härteren, da die Straßen wie üblich in Ostafrika nicht besonders gut, aber dafür buckelig sind. Mit dem Overlanding Truck geht es von den Victoria Fällen zum South Luangwa-Nationalpark, weiter zum Malawi See, an die weißen Sandstrände mit dem kristallklaren Wasser Sansibars, bevor es Richtung Serengeti Nationalpark und den Ngorongoro Krater geht.
Start der Tour an den Victoria Falls
Die Gruppe der Tour trifft sich mittags in einem Backpacker an den Victoria Falls. Einige der Reisen kommen wie ich von der Camping Tour Kapstadt – Victoria Falls und verlängern ihre Reise und ein paar wagemutige steigen hinzu. Die Gruppe ist klein und somit gibt es genügend Platz im Truck. Im Backpacker gibt es ein Briefing und unser Guide klärt uns auf, was uns auf der Tour durch Ostafrika erwartet. Die Tour machte ich 2007 und heute habe ich noch Folgendes im Kopf:
On our tour we´ll see accidents and maybe injured and dead persons. For security reasons we will not stop to bring ourselves in danger.
Zum Glück sahen wir nur kleiner Unfälle, allerdings habe ich auf meinen individuellen Reisen in Ostafrika viele dieser Situationen selbst gesehen und denke, dass das im Bereich des Möglichen ist. Heute ist noch einmal Zeit die Victoria Falls zu bestaunen, abends die neuen Overlander kennenzulernen bevor es morgen los geht.
Das erste Ziel: Lusaka
Früh morgens starten wir und nach nur ein paar Metern geht es über die Grenze nach Sambia. Ein langer Fahrtag wartet auf uns, während an unserem Truck das Straßenleben, Märkte, Dörfer und die Landschaft an uns vorbeiziehen. Bevor es ins Camp bei Lusaka geht, kaufen wir noch im Supermarkt ein. Hier kann ich mich wieder mit Wein und ein paar Bierchen eindecken, die es dann am Abend gibt. Das Camp Site erreichen am Abend und dieser geht in einer angenehmen Runde zu Ende.
Es geht zum South Luangwa National Park
Von Lusaka aus starten wir nach Nord-Osten und erreichen am späten Mittag den Luangwa River. Unterwegs überqueren wir die einzige Brücke [Luangwa River Bridge] , die West- und Ostsambia verbindet. Die Camp Site ist der Ausgangspunkt zur Weiterfahrt am nächsten Tag. Ich packe meine Kamera ein und laufe am Luangwa River und den umherliegenden Dörfern herum und schaue mich etwas um. Das ist das wahre Afrika, Touristen verirren sich hier niemals her. Beim Abendessen erklärt uns unser Guide, wie der nächste Tag abläuft. Es erwarten uns 460 Kilometer und davon sollen 160 Kilometer in sehr schlechten Zustand sein. Wir beschließen darauf, dass wir sehr früh morgens starten werden.
Unser Truck erreicht am Nachmittag des Folgetages das Wildlife Camp direkt am Luangwa River. Acht Hippos begrüßen uns grunzend aus dem Fluss und bevor der Sonnenuntergang ein wunderbares Farbenspiel an den Horizont zaubert. Die Zelte stehen und wir treffen uns alle am Pool und der Bar, die nur ein paar Geh Meter entfernt liegen. Endlich nach den zwei anstrengenden Fahrtagen Urlaub! Den Abend verbringen wir zusammen in der Bar und den nächsten Tag beobachten wir vom Pool an der Bar die Hippos im Luangwa River und kühlen uns mit kalten Getränken. Der Tag vergeht im Pool wie im Flug und gegen 16 Uhr brechen wir zum Game Drive in den South Luangwa National Park auf. Der Park hat eine Größe von 9050 m2, und der Luangwa River verändert sein Gesicht von Jahr zu Jahr. Der Fluss ändert dabei in der Regenzeit seine Richtung und dadurch entstehen kleine Lagunen, die langsam austrocknen. Dies ist der Grund, warum es im Luangwa River die höchste Population von Hippos in Afrika gibt. Wir haben Glück und sehen auf unserem Gamedrive in der Dämmerung Elefanten, Hippos, Löwen und zwei Leoparden. Yeah, nach drei Jahren Safari in Arfika habe ich die „Big Five“ in freier Wildbahn gesehen und der Gamedrive war für mich ein voller Erfolg. Klar wird das heute Abend in der Bar gefeiert. Auf dem Weg abends zum Zelt steht ein Hippos mit seinem Kleinen vor meinem Zelt und ich denke, dass es eine bessere Idee ist meine Big 5 weiter an der Bar zu begießen, als Mama-Hippo beim Grasen zu stören. Zwei Stunden, einige Bierchen später kann ich dann ohne Türsteher-Hippos problemlos in mein Zelt.
Der Luwawa Forest – Der letzte Abend in Sambia
Der Luwawa Forest steht auf der Tour Richtung Malawi und die Straßen waren wieder unterirdisch. Am Nachmittag erreichen wir unser Camp, das recht hoch liegt und es jetzt schon kühl ist. Den Abend verbringen wir vor dem Kamin, der uns wärmt und ich nahm das Upgrade für U$ 5,00 an und schlafe im Dorm. Am Morgen nach dem Frühstück unternehmen wir eine kleine Wanderung durch den Luwawa Forest, bevor es zum Lake Malawi geht.
Der Malawi See – Vier Nächte zwei Camps
Das kleine längliche Land im warmen Herzen Afrikas wartet auf uns. Unser Ziel ist ein Camp direkt am Ufer des Malawi-Sees, der der südlichste See im ostafrikanischen Rift-System ist. Dazu zählt der Malawi See zu einem der zehn größten Seen der Welt, der mehr Fischarten beheimatet als jeder andere See. Vor dem Sonnenuntergang stellen wir unsere Zelte direkt am Malawi See auf und genießen die afrikanischen Temperaturen. Der See mit seiner Größe gleicht einem Meer. Der Wind ist erfrischend und es gibt sogar hohe Wellen. Wie jeden Abend Treffen wir uns alle und spielen „Kings“ [ein Trinkspiel] zusammen und die Stimmung ist wieder klasse. Nachts liege ich im Zelt und höre den Wellen des Sees zu. Der nächste Tag ist ein Ruhetag und wir können den Tag am Strand oder in der Umgebung verbringen. Uns zieht es zu den Locals und lernen das Bao-Game kennen. Die Einheimischen erklären uns das Spiel und wollen uns natürlich eins verkaufen. Wir decken uns mit Bao-Spielen ein und bis zum abendlichen Kings-Ritual haben wir eine neue Beschäftigung gefunden. Solch ein Ruhetag tut einfach gut.
Am nächsten Morgen fahren wir am Malawi See Richtung Norden und übernachten in einem anderen Camp am See. Das Chitimba Beach Camp ist mega schön und sie haben eine wunderbare Bar mit Lounge. Wir releaxen dort, spielen weiter Bao-Game bis zum Abend.
Auf zur Wanderung nach Livingstonia
Der letzte Tag am Malawi See bricht an und wir brechen von der Cape Site zu einer Wanderung auf. Es geht ins 15 Kilometer entfernte und 750 Meter höher gelegene Livingstonia.
Die Sonne lacht und unser Lunchpaket genießen wir mit einem Ausblick auf den Manchewe Falls [Der höchste Wasserfall Malawis]. Kurz danach erreichen wir einen natürlichen Pool, dessen Wasser erfrischend kühl ist und wir legen ein Erfrischungs-Stopp ein, bevor es weiter geht.
Kurz zur Geschichte von Livingstonia
Gegründet wurde Livingstonia [ehemals Kondowe] 1894 von zwei Missionaren der Free Church of Scotland gegründet. Die versuchten ab 1875 eine Mission in Cape Maclear und Bandawe zugründen, die sie Livingstonia nach schottischen Missionar und Afrikaforscher Dr. David Livingstone benannten. Die Versuche scheiterten, da dort zu viele Menschen an Malaria verstarben. Aus diesem Grund verlegten sie ihre Mission in die malarifreie Nyika-Hochebene ins 900 Meter hochgelegene „Kondowe“. Das heutige Livingstonia beherbergt eine Mission, ein 130-Betten-Krankenhaus, eine Sekundarschule und eine Technische Schule mit Internat für 1800 Schüler.
Zurück im Chitimba Beach Camp gibt es noch was Leckeres zu Essen und der Abend geht dann schnell zu ende. Alle sind nach der Wanderung müde und freuen sich auf ihr Zelt. Morgen geht es weiter nach Tansania.
Tansania – Lange Fahrten und Kurzstopp in Iringa
Wir verlassen Malawi und reisen in Tansania ein. Die Grenzformalitäten sind einfach, jedoch vertrödeln wir wegen irgendeiner Versicherung des Trucks eine gute Stunde bei der Einreise. Alles nicht so schlimm und wir haben zwei Fahrtage auf dem Programm. In Iringa schlagen wir nur abends unsere Zelte zum Übernachten auf und bei 2500 Meter Höhe wird es frisch. Am nächsten Tag geht es weiter nach Dar es Salam, das wir nachmittags erreichen.
Dar es Salam – Die wunderbare Campsite Mikadi Beach Lodge
Dar es Salam ist eine afrikanische Großstadt, die wirklich nicht viel zu bieten hat. Wir erreichen den Hafen am Nachmittag und wir parken am Fahrhafen. Unser Guide besorgt die Fahrkarten für die Fast Ferry nach Sansibar für den nächsten Tag. In der Zeit können wir uns etwas in der Gegend um den Fahrhafen umsehen, allerdings gibt es nicht viel zu erkunden. Ich ziehe etwas Geld am ATM um für Sansibar genügend Schilling zu haben. Danach geht es auf die andere Seite der Bay von Dar es Salaam mit der Fähre und wir erreichen unsere Capesite.
Die Mikadi Beach Lodge
Die Mikadi Beach Lodge in Dar es Salaam ist der beste Ort zum Übernachten in der Stadt. Sie besitzt einen privaten Strand und eine super Bar. 2015 war ich während meines Ostafrika Trips wieder dort und verbrachte einige super Tage dort. Auf der Overlandtour ist es die Base am Festland für den Overland Truck, wenn die Gruppe nach Sansibar geht. Somit verbringt man hier zwei wunderbare Abende und spielt natürlich Kings.
Sansibar – Stone Town & Nungwi Beach
Bis zur Fast Ferry bringt uns unser Truck, dann geht es an Board und nach eineinhalb Stunden erreichen wir Sansibar. Für eine Nacht geht es in ein Hostel (Dorm) in der Altstadt. Den restlichen Tag und Abend erkunden wir Stone Town, das alte Fort, dem Museum, den Sklaven Markt, den Fischmarkt, die Kirche, den abendlichen Seafood Market und genießen den Tag. Kleiner Tipp: Nimm deinen Sundowner im Africanhouse, der beste Platz den Sonnenuntergang zu beobachten. Morgen geht es weiter in den Norden an den Beach.
Nungwi Beach – Der Partystrand im Norden
Die nächsten zwei Nächte verbringen wir in einem Hostel im Norden von Sansibar. Auf dem Weg von Stone Town zum Party Beach legen wir einen Stopp für eine Spice Tour ein. Hier bekommen wir die Gewürze der Gewürzinsel gezeigt. Vom Pfeffer bis zur Vanille Schote ist alles dabei. Den Sonnenuntergang verbringen wir am Strand, bevor es wieder gesellig wird.
Am Nächsten Tag geht es zum Schnorcheln, allerdings muss ich gestehen, dass die Unterwasserwelt dort stak geschädigt ist und nicht sehr viel zu sehen ist. Dafür ist das Wasser super klar und warm, der Strand schön und somit ein wunderbarer Platz zum chillen. Tags drauf verlassen wir Sansibar und fahren zum Base Camp nach Dar es Salaam zurück.
Safari im Ngorongoro Crater
Es geht wieder in den Truck und unsere Fahrt geht nach Arusha und wir schlagen hier für eine Nacht unser Lager auf, um am nächsten Tag zum Ngorongoro Crater aufzubrechen. Am Kraterrand bauen wir unsere Zelte auf und mit 4×4 Jeeps geht es dann in den Krater rein um die Tierwelt zu bestaunen. Einen ganzen Tag Fahren wir durch den Ngorongoro Crater, sehen viele Löwen, Hippos Flamingos, Gnus, Impalas und und und…. Der Ngorongoro Crater ist wie eine Schüssel voll mit Tieren und der Besuch lohnt sich. 2015 war ich nochmals im Ngorongoro Crater und auch in der Serengeti, da damals 2007 der Besuch der Serengeti noch optional und da nur zwei aus der Gruppe hin wollten einfach zu teuer war.
Abschied in Nairobi
Nach unserem Ngorongoro Crater Besuch ging es zur Campesite in Arusha zurück. Ein Tag später brachen wir zur letzten Fahrt im Truck auf und machten uns auf den Weg nach Nairobi. In Nairobi endet die Tour, wir gehen alle zusammen das letzte Mal in ein grandioses BBQ-Restaurant und verabschieden uns. Für mich ging es nach dem Essen direkt zum Airport um mein Flieger nach Frankfurt zu bekommen.
Mein Fazit zur Camping Safari Afrika: Victoria Falls nach Nairobi
Die Camping Safari durch Afrika beinhaltet lange und anstrengende Fahrtage. Hier in Ostafrika ticken die Uhren anders und die Straßen sind schlechter als im südlichen Afrika. Aus diesem Grund dauern Fahrten länger und sind auch nicht so komfortabel. Wer ein Abenteuer sucht ist hier richtig und bekommt dazu noch einiges an Komfort, den du nicht hättest, wenn du selber individuell diese Strecke bereisen würdest. Das Preis- Leistungsverhältnis ist auch in Ordnung, denn ich habe auf meinen eigenen Reisen lernen dürfen, dass Ostafrika teuer ist. Ich würde die Tour nochmals machen und kann sie für Abenteuer-Reisende empfehlen.
Die Bilder von der Camping Safari Tour
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