Die Stadt Gyumri überrascht mich mit seinen Sehenswürdigkeiten. Das Gjumri die zweitgrößte Stadt Armeniens ist, wusste ich vorher auch nicht. Ich dachte, es gibt hier nur die „Schwarze Festung“ und den „Iron Fountain“, aber auf Reisen kommt es öfters anders. Auf meinem Road Trip durch Armenien freue ich mich auf Gjumri mit seinen Highlights auf dem Weg in die Provinz Lori. Lass uns zusammen Gyumri erkunden!
Vartanants Square – Gyumri – Top 1
Der zentrale Vartanants Square ist 280×140 Meter groß und beherbergt das Denkmal für die Schlacht von Avarayr, aber dazu gleich mehr. Der Platz beherbergt mehrere Brunnen und um den Vartanants Square befinden sich bedeutende Gebäude. Darunter befindet südlich die Erlöserkirche aus dem 19. Jahrhundert, im Osten steht das 1933 erbaute Rathaus von Gjumri und auf der nördlichen Seite steht die Kathedrale der Heiligen Mutter Gottes aus dem 19. Jahrhundert.
Das Denkmal um die Schlacht von Avarayr
Das Denkmal um die Schlacht von Avarayr am Vartanants Square – Gyumri – Top 1
In der armenischen Geschichte gilt die Schlacht von Avarayr als eines der bedeutendsten Ereignisse, da diese Schlacht die Schlachten zur Verteidigung des christlichen Glaubens war. Der Befehlshaber, Vardan Mamikonian, führte die 66.000 Mann starke armenische Armee an und wurde zum Nationalhelden. Die Armenisch Apostolische Kirche sprach ihn nach seinem Tod heilig. Die Schlacht von Avarayr wurde 451 in der Avarayr-Ebene gegen die persischen Sassaniden ausgetragen und obwohl die Perser auf dem Schlachtfeld siegten, war es ein Pyrrhussieg [Ein Pyrrhussieg ist ein zu teuer erkaufter Erfolg (Hohe Opferzahlen) – kommt einen Fehlschlag gleich]. Allerdings ebnete die Schlacht von Avarayr den Weg zum Nvarsak-Vertrag im Jahre 484, der Armenien das Recht auf freie Ausübung des Christentums bestätigte.
Die Kathedrale der Heiligen Mutter Gottes – Gyumri – Top 2
Die Kathedrale der Heiligen Mutter Gottes befindet sich in der Stadtmitte am Vartanants Square [wenn du auf das Denkmal um die Schlacht von Avarayr schaust ist sie rechts]. Die Kathedrale wurde zwischen 1873 und 1884 erbaut und ist Sitz der Diözese Schirak der Armenisch-Apostolischen Kirche. Die Kathedrale der Heiligen Mutter Gottes ist im kreuzförmigen Stil der armenischen Kirchen gebaut worden und hat außen eine rechteckige Form. Am Haupteingang befindet sich der Glockenturm, in der Mitte gibt es eine große Kuppel, die von zwei kleineren Kuppeln umgeben ist. Im Gegensatz zu anderen armenischen Kirchen ist der Altar der Heiligen Mutter Gottes aufgrund seiner vielfältigen ikonischen Dekoration einzigartig. Während der Sowjetzeit gab es hier immer ein reges Kirchenleben und die Gemeine war aktiv. Nach dem Erdbeben im Jahr 1988 stürzten die beiden kleineren Kuppeln ein und wurden durch neue ersetzt. Die eingestürzten Kuppeln werden derzeit auf dem Kirchhof aufgestellt.
Aregak Bakery & Café – Top 3
Aregak Bakery and Café – Top 3
Die Aregak Bakery & Cafe ist ein Projekt der armenischen Caritas, das jungen Menschen mit Behinderungen die Möglichkeiten gibt, sich in die Berufswelt (Inklusion) zu integrieren. Sie ist das erste barrierefreie und integrative Café in ganz Armenien. Durch Unterstützung und Anleitung erhalten diese jungen Menschen, ein Art Ausbildung, die sie sonst nirgends bekommen würden. Zur Zeit [Stand 2023] beschäftigt die Aregak Bakery & Café mehrere junge Erwachsene mit Behinderungen und fünf Mütter von Jugendlichen mit Behinderungen. Seit dem Start im Jahre 2017 wurden hier mehr als 15 Bäcker und Baristas ausgebildet und beschäftigt. Ein weiteres Anliegen ist, dass das Café Barrieren gegenüber behinderten Menschen abbauen und das Bewusstsein für die Rechte von Menschen mit Behinderungen wecken möchte.
Diese leckeren Stückchen sind der Wahnsinn!
Komme ich jetzt mal zum „Genuß“ der leckeren kleinen süßen Teilchen. Die äußerst köstlichen Stückchen, Kuchen, Sandwiches, das hausgemachtes Brot sind hausgemacht. Ich war das erste Mal kurz nach meiner Ankunft in Gyumri dort und habe mir dort am Nachmittag ein Stückchen gegönnt. Da dies so gut war, ging es gleich am nächsten Morgen zum Frühstück nochmals hin. Was soll ich sagen, das war die beste Entscheidung dort in den Tag zu starten. Ich kann dir die Aregak Bakery and Café nur wärmstens ans Herz legen und hoffe, dass du dort einen Kaffee-Stop einlegen wirst.
- Adresse: 242 Abovyan Street [direkt neben dem Vartanants Square]
- Öffnungszeiten: täglich von 9.00 Uhr bis 21.00 Uhr
Black Fortress – Sev Berd – Top 4
Die Schwarze Festung wird auch Sev Berd genannt und ist eine verlassene und ehemalige russische Kaiserfestung. Das Black Fortress liegt gerade einmal 8 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt und wurde in den Jahren 1828–1829 als Reaktion auf den Russisch-Türkischen Krieg erbaut. Der Name „Schwarze Festung“ erhielt sie, weil sie aus einem schwarzen Stein erbaut wurde, dazu steht die Festung auf einem Hügel und ist ein 360° Grad Rundbau. Nach der Niederlage Russlands im Krimkrieg wurde das Black Fortress ausgebaut, da es an einem strategischen Punkt lag. Durch die Lage bekam die Festung eine hohe Bedeutung bei den Siegen über die Türken in den nachfolgen Jahren, dabei wurde das Black Fortress nie belagert.
The Iron Fountain in Gyumri – Top 5
The Iron Fountain in Gyumri – Top 5
The Iron Fountain war einst das Herzstück des Campus der Polytechnischen Universität Gjumri. Der Eiserne Brunnen wurde 1982 von dem bekannten armenisch-stämmigen sowjetischen Architekten Artur Tarchanjan entworfen und gebaut. Ganze sechs Jahre war der Brunnen in Betrieb, denn 1988 gab es in Gjumri ein Erdbeben der Stärke 6,8. Das Erdbeben war so stark, dass die gesamten Gebäude der Polytechnischen Universität in der Umgebung dem Erdboden gleich gemacht wurden, nur „The Iron Fountain“ blieb unbeschadet stehen. Der Eiserne Brunnen funktioniert heute nicht mehr und der Ort hat den Charm eines Lost Places. Der Iron Fountain besteht vollständig aus Eisen und weist komplizierte geometrische Muster auf, die ihn so interessant machen. Er ist ein Wahrzeichen der Stadt Gyumri und ein Zeitzeuge aus der Zeit der UdSSR.
Der Bahnhof von Gyumri – Top 6
Der Bahnhof von Gyumri – Top 6
Eine weitere Sehenswürdigkeit von Gjumri ist das Gebäude des Bahnhofs, welches vom lokalen Architekten Rafik Yeghoyan entworfen wurde. Das 1979 errichtete Bahnhofsgebäude vereint auf einzigartige Weise die Merkmale des echten sowjetischen Modernismus und der armenischen mittelalterlichen Architektur. Übrigens war und ist Gjumri der älteste und größte Eisenbahnknotenpunkt in Armenien.
Die erste Eisenbahnverbindung nach Gjumri, damals offiziell Alexandropol genannt, ging nach Tiflis und wurde 1899 fertiggestellt. Im Jahre 1902 wurde die Eisenbahnlinie nach Jerewan und Kars verlängert. Im Jahre 1906 ging es dann auch nach Jolfa und Täbris.
ABANDONED Train Depo – Gyumri – Top 7
ABANDONED Train Depo – Gyumri – Top 7
Das ABANDONED Train Depo liegt nur ein- bis zweihundert Meter vom Bahnhof entfernt. Einfach auf den Bahnsteig nach links bis zum Ende gehen. Überquere vorsichtig die Schienen, es kommt sehr selten ein Zug und schon stehst du auf dem Gelände des ehemaligen Train Depo in Gyumri. Leider sind seit 2023 die alten kaputten und rostigen Diesel-Rangierlokomotiven verschwunden und somit auch tolle Fotomotive. Egal, das alte Gelände mit der Drehscheibe ist einen kurzen Besuch wert, wenn du den sehenswerten Bahnhof ansiehst.
Statue der Mutter Armenien von Gyumri – Top 8
Statue der Mutter Armenien von Gyumri – Top 8
Ein kleiner Hauch von Jerewan gibt es seit 1975 in Gyumri. Seit diesem Jahr gibt es hier auch eine Mutter Armenien, die im Westen der Stadt auf einen kleinen Berg aus Bronze errichtet wurde. Die kleinere Mutter Armenien Statue wurde von den Bildhauern Ara Sargsian und Yerem Vartanyan designt und vom Architekt Rafik Yeghoyan umgesetzt. Die Mutter Armenien erinnert wie die Schwester-Statuen an den sowjetischen Sieg im Zweiten Weltkrieg. Die Mutter streckt einen Arm in den Himmel, während sie eine Ähre in der Hand hält. Da die Grenze zur Türkei nicht weit entfernt ist, ist es kein Zufall, dass sie der benachbarten Türkei den Rücken kehrt. Der Zugang erinnert an die Kaskaden von Jerewan, denn hier wurde eine riesige Betontreppe mit einem Brunnenkomplex errichtet. Leider sind die Brunnenanlagen nicht mehr im Betrieb. Auf den Steinblöcken am Fuß der Treppe sind die Namen aller ehemaligen sowjetischen Hauptstädte in russischer Schrift eingraviert.
Abovyan Street – Top 9
Abovyan Street – Top 9
Die Abovyan Street ist der „Place to be“ in Sachen Shopping und gesehen werden. Die Einkaufsstraße lädt die Besucher ein hier in einem Café oder Restaurant zu verweilen. Daher ist die Abovyan Street perfekt für eine kleine Pause, auf deinem Sightseeings-Trip durch Gjumri.
Central Park ehemals Maxim Gorki Park – Top 10
Central Park ehemals Maxim Gorki Park – Top 10
Der Central Park hieß früher Gorki-Park oder Zentralpark und liegt im Herzen von Gjumri. Der Park ist recht groß, mit viel Grün und bietet neben Spazierwegen eine Art Vergnügungspark für Kinder. Bei einem Spaziergang durch den Park, kannst du viele Statuen und Denkmäler entdecken. Das weiße Gewölbedenkmal im griechischen Stil ist einer der markantesten Plätze des Parks. Von hieraus kannst du auch die Mutter Armenia fotografieren.
Museum of Illusions – Gyumri – Top 11
Museum of Illusions – Gyumri – Top 11
Das Museum der Illusionen hätte ich hier in Gjumri nicht erwartet. Ich bin kein Museumsgänger, aber wer kann schon etwas gegen Illusionen haben? Illusionen können etwas Schönes sein und hier verschmilzt die Wissenschaft zur Unterhaltung. Ich tauche ein in die Welt der Illusionen, lasse mich überraschen, meine Sinne täuschen, werde verwirrt und am Ende lerne ich noch etwas. Hier ist nichts so, wie es scheint, denn es scheint, dass die Physik zur Psychologie wird. Ich verabschiede mich von der Realität und genieße die Illusionen.
Öffnungszeiten & Eintrittspreise des Museum of Illusions
- Erwachsene, Studenten, Schüler: 4.500 AMD [€ 10,71 | Stand 2023]
- Familie (2 Erwachsene, 2 Kinder): 13.000 AMD [€ 30,93 | Stand 2023]
Öffnungszeiten
- Dienstag bis Sonntag: 11.00 Uhr – 20.00 Uhr
- Montags: 11.00 Uhr – 18.00 Uhr
Webseite: https://museumofillusions.am/
Gwoog Gastrohouse – Vergessene alte armenische Küche – Top 12
Das Gwoog Gastrohouse ist etwas Besonderes und das nicht nur in Gyumri, sondern auch für Armenien. Hier im Gwoog gibt es nur leckere aus der armenischen und traditionellen Küche aus der der Region Shirak. Gekocht wird nur mit Bio-Zutaten und daher probiere diese einzigarte Küche während deinem Besuch einmal aus. Für mich gehören authentische lokale Gerichte zum Reisen, denn wie zu Hause… Liebe geht durch den Magen.
Wer sich jetzt fragt, was ich bestellte? Die Antwort: Vana Kalagosh [Qalagosh] (Nr. 10) auf der Speisekarte.
Adresse: Tigran Mets Avenue, Gjumri
Webseite: https://gwoog.com/
Gyumri’s Fish Restaurant „Cherkezi Dzor“ – Restaurant Tipp – Tipp 13
Das Fisch Restaurant Cherkezi Dzor liegt zu Fuß vom Vartanants Square ca. 3 Kilometer entfernt. Wer dies nicht laufen möchte, der kann sich für ein paar Dram ein Taxi nehmen. Der Weg zum Gyumri’s Fish Restaurant „Cherkezi Dzor“ lohnt sich jedoch, denn ich habe selten auf der Welt solch einen guten Fisch gegessen. Wer also an einem wunderschönen Ort, etwas abseits der Innenstadt, wirklich sehr gut Fisch essen möchte, dem empfehle ich das Cherkezi Dzor.
Das Kloster Marmaschen bei Gjumri (13km außerhalb) – Tipp 14
Das Kloster Marmaschen bei Gjumri (13km außerhalb) -Top 14
Das Kloster Marmaschen wird auch Marmashen Vank genannt und ist ein ehemaliges Kloster in der nordwestarmenischen Provinz Shirak. Die Stadt Gjumri liegt ca. 13 Kilometer und 20 Autominuten entfernt. Der Name Marmashen ursprüngliche „Marmarashen“ war, was „aus Marmor gebaut“ bedeutet. Die Gebäude sind aus armenischem Tuffstein gebaut und im Laufe der Zeit wurde daraus einfach Marmashen. Erkunde bei einem Rundgang das Klosterareal, welches fünf Kirchen, Ruinen und einen Friedhof umfasst.
Der Name der größten Kirche lautet „Kotoghike“ oder „St.-Stepanos-Kirche“ und eine Inschrift auf der Südwand datiert die Fertigstellung der Kirche im Jahre 1029 und durch den Prinz Vahram Pahlavouni erbaut wurde.
Alle Sehenswürdigkeiten von Gyumri in der Kartenübersicht
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Mein Übernachtungs-Tipp: KOTUN Gyumri – Guesthouse – Tipp 15
Mein Übernachtungs-Tipp: KOTUN Gyumri – Guesthouse
Hier für dich alle Bilder vom Besuch in Gyumri
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