Ich habe es geschafft und bin raus aus Asien, immer Richtung Westen auf dem Weg nach Hause! Heute in genau sieben Wochen werde ich in Frankfurt einfliegen, der Countdown läuft. Bevor das Fragen anfängt, Nepal gehört zwar zu Asien und ich habe es auch nach gegoogelt, jedoch werden die Länder Nepal, Indien, Bhutan, Sri Lanka und Pakistan auch als der Indischer Subkontinent bezeichnet. Ich finde diese Bezeichnung „Indischer Subkontinent“ wesentlich besser als Asien, denn mit Asien hat Nepal, abgesehen vom Hinduismus und Buddhismus nicht viel gemein.
Ein toller Ausblick auf dem Flug nach Kathmandu
Der Flug von Chengdu nach Kathmandu war schon spektakulär, die Aussichten auf die Bergketten des Himalayas waren beeindruckend. Leider hatte ich kein Glück mit meinem Fensterplatz, da der Mount Everest auf der anderen Seite an mir „vorbeiflog“ und ich keine Chance hatte, vor lauter Leuten die auf dem Gang standen, was zu sehen.
Ankunft in einer anderen Zeit
In Kathmandu angekommen fühlte ich mich schon am Flughafen um ca. 80 Jahre zurückgeworfen. Ein richtiges Terminal gab es nicht und von der Maschine ging es per Fuß in eine kleine Holzbaracke. Das Gepäck kam dann auch recht schnell und das Visum wurde mir auch im selben Tempo in den Reisepass gestempelt. Vor der Tür erwarteten mich schon einige Taxifahrer, doch die erste Horde lies ich hinter mir und lief ein paar Meter weiter. Dort sprach mich dann ein junger Mann an, der mich für die Hälfte mit seinem Auto nach Thamel ins Backpackerviertel fahren würde. Ich nahm sein Angebot an und während der Fahrt bot er mir eine Unterkunft an. Ich sagte ihm, er könne mich dort hinfahren und ich werde es mir mal ansehen.
Der Unterschied wird schnell klar
Schon auf der Autofahrt durch Kathmandu war der Unterschied deutlich zu China. Die Straßen schlecht, die Infrastruktur der letzten Wochen suchte ich vergeblich und mein Herz schlug wieder höher. Ein Hauch von Abenteuer kam zurück, denn hier wieder lebte das Unorganisierte und meine Reiselust war gleich wieder gestiegen. Das Chaos, das „Unorganisierte“ ist spannender, als die „blitzblanken betonierten Gehwege“ in China. Ich war wieder in der Dritten Welt angekommen.
Im Hotel angekommen durfte ich auch wieder ein unzensiertes Internet benutzen und machte mich gleich auf, mein Aufenthalt hier zu organisieren. Ich versuchte mir einen Überblick zu verschaffen, was ich um Kathmandu herum machen kann und vielleicht noch ein paar Preise herauszufinden, bevor ich mich in die Gassen von Thamel stürzte. Keine drei Minuten, nachdem ich das Hotel verlies hatte ich die Nase schon voll von dem Viertel. Ein Touristenmolloch vom Feinsten! Überall werden mir Drogen, Touren, Guides, Handtaschen, Klangschalen, Mützen und und und angeboten.
Auf zum Monkey Mountain in Kathmandu
Mir reicht es und ich ziehe los um die Aussicht vom „Monkey Mountain“ zu genießen. Nach zwei Minuten hatte ich einen „Personal Guide“ an meiner Seite, den ich nicht mehr los werde. Er erzählt mir ein paar Geschichten über Kathmandu und warnt mich vor den Affen. Vorbei geht es an einem keinem Krematorium, wo ein Toter gerade verbrannt wird und dann weiter über eine kleine Brücke und ich staune schon nicht schlecht wie viel Müll im Flussbett liegt. Oben auf dem Monkey Mountain erwartet mich dann ein toller Blick über das Kathmandu Vally und der Stadt. Der Monkey Temple ist dann ganz nett und ich kann einer Zeremonie der Mönche miterleben.
Auf dem Weg Richtung Hotel versuche ich meinen persönlichen Guide loszuwerden, aber das gelingt mir erst, als ich ihm ein paar Rupie in die Hand drücke. Unten in Thamel verlaufe ich mich dann erst einmal in den vielen Gassen, aber dafür komme ich an ein paar Tour Agencies vorbei und lasse mich beraten. Jetzt habe ich einen kleinen Überblick über die möglichen Treks und Preise. Ich buche am nächsten Tag einen kleinen Trek der mich samt Guide zweieinhalb Tage in die Berge um Kathmandu bringen soll.
Am nächsten Tag schaue ich mich noch etwas in der Gegend um Thamel an und komme auch zum Durbar Square. Den Durbar Square habe ich mir von innen geschenkt, denn alle sagten mir, es sei nichts Besonderes und der Eintrittspreis dazu noch sehr hoch ist. Von außen habe ich mir ihn aber noch angeschaut und konnte einiges sehen. So genoss ich das Chaos in den Straßen und chillte ein wenig im Garten meines Hotels.
Kathmandu ein touristischer Albtraum
In Kathmandu treffen sich vor allem im Stadtteil Thamel die Touristen, die in Nepal ankommen. Gerade dieser Stadtteil Thamel hält uns Reisenden den Spiegel vor das Gesicht! Thamel ist mit seinen Touristen zum touristischen Albtraum geworden. Hier geht es nur noch darum gefälschte Outdoor Kleidung, Touren oder sonstigen Touri-Nippes zwischen den Restaurants an den Mann bzw. an die Frau zu bringen. Die kleinen Gassen hätten vielleicht noch etwas Charme, wenn nicht die omnipräsente Werbung für The North Face, Deuter, Jack Wolfskin und Co. nicht das eigentliche Thamel überdecken würde. Für mich fühlt sich der Aufenthalt in Kathmandu wie ein touristischer Albtraum an, denn ich schnellstens entliehen möchte. Nepal ist nämlich nicht Thamel und ichfreue mich drauf.
wünsch dir ganz viel Spass beim Wandern!
Geniess die Natur und die frische Luft! Ich war erst letztes Jahr in Nepal und durch deinen Beitrag kommen die Erinnerungen wieder hoch:)..
Viele Grüsse an die Berge!!
So nun packe ich gerade meinen kleinen Tagesrucksack und lasse den anderen kleinen im Hostel zurück! Bin mal gespannt wie es wird, heute sollen es so um die 22 km sein und morgen vielleicht etwas mehr! Naja, dann nehme ich wenigestens mal wieder was ab vom guten Essen in China und der Fitness kommt es sowieso zu gute!!!
Bin gespannt auf die Aussicht und hoffentlich ist gute Sicht!! Dann freu dich schon auf die nächsten Bilder!! Bis dann und sag Marcel alles Gute von mir! ;-)