Rennsteig wandern Etappe Nummer Eins – Die Ankunft in Blankenstein
Ich stehe am Bahnhof Blankenstein und meine erste Rennsteig Etappe wird hier beginn. Ich bin gespannt wie mein Abenteuer Rennsteigwanderung werden wird, aber erst einmal laufe ich zu meiner Unterkunft.
Kennt Ihr das?? Du kommst in eine Pension und fühlst dich sofort wie zu Hause! Die Leute, die dich Willkommen heißen sind völlig relaxt und schütten dich nicht mit Informationen zu. So ist es mir in Blankenstein ergangen, als ich Freitagabends dort ankam. Die zukünftige Chefin und jetzige Tochter Sophie zeigte mir mein Zimmer und meinte ganz lässig ich könne den Anmeldezettel nachher ausfüllen. Einfach nur super! Da meine Anreise nach Thüringen nicht anstrengend war, wollte ich noch die Sonne ausnutzen um mir einen Stein aus der Selbitz holen und somit meine „Runst“ eröffnen. Meine Pension lag direkt am Rennsteig, so dass ich dann in der Früh dies nicht mehr machen musste.
Der Stein muss her – Auf in die Selbitz
Nach fünf Minuten war ich an der Selbitzbrücke und schaute mich ein wenig um. Um den Stein aus der Selbitz zu holen, gibt es extra einen kleinen Weg dahin, so dass dies eine einfache Sache wird, wenn man nicht von einem glitschigen Stein abrutscht. Zum Glück rutsche ich nicht sehr tief rein, so dass der Schuh innen trocken blieb! Mein Stein hatte ich und somit kann es los gehen.
Als ich zurück in die Cafe-Pension kam, wollte ich noch den schönen warmen Abend genießen. Die Tische waren alle besetzt und so fragte ich ein Herrn, ob noch Platz an seinem Tisch sei. Es stellte sich heraus, dass es der Vater des Wirts war. Kurzerhand saß Sophie noch neben uns und verspeiste ihre selbstgemachten Thüringer Klöse mit Rotkraut. Nach dem ich mir ein Bier bestellte lud mich Papa „Alex“ zum Schnaps ein und auch der Wirt „Jens“ (was für ein Zufall) setzte sich in seinen freien Minuten zu uns. Die Zeit verflog, die Schnäpse auch und der Rennsteig empfing mich mit offenen Armen. Einen besseren Start hätte ich mir nicht wünschen können.
Jetzt geht’s los – Die ersten Kilometer
Ich startete am nächsten Morgen nach einem guten Kaffee um 7.40 Uhr und durfte erst mal steil aufwärts aus Blankenstein heraus laufen. Die heutige Etappe führt mich nach Rodacherbrunn und weiter bis nach Steinbach am Wald, welches in Bayern liegt. Nach meinen Informationen sollte es bis Rodacherbrunn ca. 15 km und weiter nach Steinbach am Wald nochmals 12 km gehen. Für den Einstand doch recht gut, jedoch entschied ich mich noch etwas dazu zu legen. Aber dazu später mehr.
Leider führt der Weg eine lange Zeit direkt auf der Landstraße, so dass sich ein Wanderfeeling bei mir sich nicht einstellen wollte. Zum Glück ist die Straße nicht stark befahren und die Landschaft entschädigt mich dafür. In Schlegel entschied ich mich das erste Mal den Rennsteig für ein paar Meter zu verlassen. Da ich aus der Stadt des Äbbelwoi komme, musste ich dem 400 jährigen Apfelbaum in Schlegel meine Ehre erweisen!
Kurz nach Schlegel biege ich von der Landstraße ab und es geht etwas in den Wald. An der ersten Schutzhütte am Kulmberg mache ich meine erste Rast. Die ersten 10 km sind geschafft und das in knapp über 2 Stunden – Ich bin zufrieden, aber ich nehme es vorweg, so schnell werde ich nicht lange weiter laufen.
Der Weg führt mich jetzt weiter nach Rodacherbrunn durch den Wald, aber der Untergrund ist steinhart und gleicht eher einer Straße. Nur ab und an führt er kurzzeitig durch den Wald auf kleinen Pfaden – Das macht spaß!
Der Weg führt jetzt durch den Wald über Grumbach weiter nach Bernersgrün. Leider biege ich irgendwie links ab, verlasse unwissentlich den Rennsteig und laufe Richtung Bernersgrün. Die Strafe folgt sogleich in Form einer langen Straße, die in der prallen Sonne hoch nach Bernersgrün geht. Dort treffe ich dann wieder auf den Rennsteig.
Wo ist nur die Orientierung hin
Ab hier wird es interessant und hätte ich es vorher gewusst, hätte ich besser mal auf meine Wanderkarte schauen sollen. Nach ca. 1,6 km stehe ich an einer Kreuzung, die mir auf einem Wegschild den „Altvaterturm“ anpreist. Leider ist an dieser Kreuzung alles etwas unübersichtlich. Die vielen Schilder geben über alles Auskunft, nur nicht mehr so richtig wo der Rennsteig ist. Vorab, man steht auf ihm, jedoch der breite Weg ist für Radfahrer. Dann gibt es noch einen schönen kleinen Weg durch den Wald. Diesen erkenne ich gar nicht und gehe auf dem Radweg ein paar Meter weiter. Ich frage einen Radfahrer, ob es hier nach Steinbach geht und ob sich der Turm lohne! Er meinte, bei dem Wetter wäre die Aussicht super und es lohnt sich. Somit drehe ich um und entschließe mich die zwei Kilometer (einfach) auf mich zu nehmen.
Nach ca. 1500 Meter kommt ein kleiner Abzweig und die letzten ca. 500 Meter haben es in sich. Oben angekommen steht der Turm vor mir und will geentert werden. Oben ist die Aussicht super, leider kann ich keine Panoramafotos machen, da die Turmkrone dies nicht zulässt. So viel Zeit bleibt mir nicht und ich gehe wieder zurück. An der Kreuzung angekommen sehe ich wieder ein Schild. Die „Loquitzquelle“! Mein Wasservorrat ist fast zur neige gegangen und dieser Einladung kann ich nicht widerstehen.
Ich laufe los und es geht auf komischen NVA Rasensteinen gnadenlos bergab! Ich denke jetzt schon daran, dass ich diese Höhenmeter wieder hoch muss. Die Quelle selbst ist klein und ich fülle meine Flasche ab. Lecker, eiskalt! Nach einem halben Liter wird sie nochmals gefüllt. Es wird Zeit, mittlerweile ist es 15.30 Uhr durch und ich möchte auch noch heute im hellen Ankommen ;-).
Stein um Stein am Wegesrand
Von hier an wird der Weg wieder kurzweilig. Auf dem Weg können alte Grenzsteine, den Kurfürstenstein, Großere und Kleiner Bischofstein und der Dreiwappenstein bestaunt werden. Interessant finde ich, dass neben jedem Stein ein Schild mit einer Telefonnummer ist, wo Hintergrundinformationen zu erhalten sind. Aus diesem Grund verweise ich mal auf die Nummern und überspringe das Kapitel. Die restlichen ca. 3 km gehen stetig bergab nach Steinbach am Wald. Nach dem Einchecken werden die Schuhe gegen FlipFlops getauscht und sofort die Dusche aufgesucht.
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Die Rennsteinerkenntnis des Tages
An großen Kreuzungen mit vielen Richtungsschildern lieber mal die Karte rausholen! Sonst verpasst man noch was….
Der Thüringer Wald gehört zu den Mittelgebirgen von Deutschland und ist ein Teil des Thüringer Gebirges. Das Thüringer Gebirge wird in drei Gebiete aufgeteilt. Nordwestlich liegt das Thüringer-Schiefergebirge, nordöstliche bzw. südwestliche das Vorland und die Längsachse der Thüringer Wald. Die Längsachse und somit die Verbindung zwischen dem Thüringer-Schiefergebirge und dem Vorland bildet der Rennsteig, der ungefähr 150 km lang, 35 km breit und bis zu 983m hoch ist.
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Weitere Infos und Links zu einer Reise nach Thüringen
Disclaimer: Meine Reise wurde unterstützt durch die Thüringen Tourismus GmbH
Hallo Jens, Frohe Pfingsten und Tausend Dank für die schönen Blumen, ich habe mich riesig gefreut!!
Natürlich sind die anderen Bilder und der Bericht wunderschön und liebevoll geschrieben. Ich habe die Bilder genossen, weil es mich an den Rennsteig und Thüringer Wald erinnert!!
Gute Runst und gesunde Füße wünschen dir deine Eltern